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Gastkolumne: Balkonias Urwaldtipps
Januar 2007

Zum Zeitvertreib betreiben Balkonias ab und zu eine Galerie. Dort stellen wir die Werke von unseren Künstlerfreunden aus. Kaspars Büroräume werden geleert, geputzt, Kaspar und der Künstler hängen mit der Wasserwaage die Bilder in gleicher Höhe auf,  es werden Speisen und Getränke angeschleppt und dann findet die Vernissage statt. Auf dem Balkon ist es am gemütlichsten, dort stehen die Aschenbecher. Flavia Roncchetti, sie war für den Service zuständig, hat dort viele, viele Kerzli hingestellt, das gibt so eine Art Gefühl von Wärme. Es wird rumgealbert, das Fiierabig-Brot vom Heini wird gerühmt, ebenso der dünne Schnitt vom Bündnerfleisch, der Käse sei auch prima, Kunstmaler Erwin Schürch findet es toll, dass es auch Kaffee gibt – nun ja, alle sind zufrieden. Fünf Tage nach dem Anlass treffe ich einen, der auch dort war: „Hallo, Balkonia, sag mal, was malt der Sigi Widmer heute so?“, er habe keine Zeit gehabt die Bilder anzuschauen. „die Schachspiele hast du auch nicht gesehen?“ frag ich zurück, die sind ziemlich sperrig und unübersehbar. Der Mann ist ca. dreissig Jahre alt, er ist weder blind noch etwas sehbehindert, er konnte sich an alle attraktiven Frauen, die auch dort waren, erinnern, und daran, dass der Prosecco aus Dosen kam.


So sollen Vernissagen sein, keine Laudatio, null Zwang sich Bilder anzuschauen, ein gesellschaftlicher Anlass einfach. Abmachen, wo man sich nachher zum Essen trifft, alte Freunde wieder sehen und neue kennen lernen. Gemütlich den Tag ausschlampen und friedlich sein. Das war wahrscheinlich der Grund, weshalb die Fotos von Kaspar viel mehr Beachtung bekamen als Sigis Bilder: Die Fotos wurden auf Bildschirmen gezeigt und TV-Schauen gehört zum Fiierabig wie das Brot vom Bäcker.

Balkonias wünschen allen ein tolles Neues Jahr mit hoffentlich vielen Vernissagen. Balkonias bedanken sich sehr, sehr herzlich für den Besuch unserer Ausstellung an die Sommerers aus Arlesheim – die haben dort eine Gärtnerei mit den schönsten Azaleen der Welt – und für den Besuch Herrn Holzers von der Börse Heimberg. Besuch von dort freut immer doppelt, die wohnen ja nicht grad um die Ecke.EndeText  Kolumne

Bis bald, Eure Balkonia