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Die Pflanze des Monats Juli 2005:
Der Blumenkohl

Blumenkohl hat viele Namen: Karfiol, Käsekohl, Italienischer Kohl, Blütenkohl, Traubenkohl, Brüsseler Kohl. Botanisch gehört er zur Familie der Kreuzblütler und stammt vor der in Kleinasien beheimateten Urform Brassica oleracea var. silvestris ab . Erste Spuren des Blumenkohls führen zurück ins 6. Jahrhundert und seit dem 16. Jh. ist er auch in Nordeuropa bekannt. Denn Kreuzfahrer hatten den Samen von ihren Reisen mit nach Italien gebracht. Heute gehört er in ganz Europa zu den beliebtesten Kohlsorten; einer der wichtigsten Exporteure sind die Niederlande. China produziert rund 1 Million Tonnen und Indien rund 0.7 Millionen Tonnen zum Eigenbedarf.

Wie beim verwandten Brokkoli, isst man beim Blumenkohl die zu einem Kopf zusammenstehenden Blütenknospen – was zur Bezeichnung Blumenkohl geführt hat.

Anbau / Pflege

Der bis zu 80 Zentimeter grosse Blumenkohl ist weniger winterfest als der Broccoli, weshalb man ihn meist wie eine einjährige Pflanze behandelt. Dazu wird er im Februar unter warmen Bedingungen oder unter Glas möglichst auf nährstoffreichem, sandigem Lehmboden ausgesät, oder aber man pflanzt vorgezogene Pflänzchen ab Mai ins Freie ( auf 50 x 50 cm, Herbstsorten auf 60 x 60 cm) . Eine Ernte ist so etwa ab August möglich. Anders als bei anderen Kohlsorten, bildet sich der Blütenstand nämlich bereits im ersten Jahr. Wird Blumenkohl erst im Herbst ausgepflanzt, um ihn im folgenden Sommer ernten zu können, muss man ihn während des Winters gut vor Frost schützen.

Eine Folienabdeckung ist auch zu Beginn der Aussaat oder Auspflanzung im Frühling ratsam. Mit Beginn der Kopfbildung für Sonnenschutz sorgen (Blumenkohlblätter abknicken und über die Blume legen).

Wichtig ist auch regelmässiges Giessen, Hacken und Düngen.

Da die Köpfe nur kurze Zeit gewölbt sind, müssen während der Haupterntezeit die Bestände täglich kontrolliert und reife Exemplare herausgenommen werden. Sie sollen nicht nur fest und geschlossen, sondern auch möglichst weiss sein, obwohl sie ursprünglich eher eine Elfenbeinfarbe haben. Um reines Weiss zu erhalten, knicken die Produzenten auf dem Feld die inneren Hüllenblätter über den Kopf oder binden sie oben zusammen. So wird die Blume gegen Licht und Verfärbung abgeschirmt, es kann sich kein Chlorophyll bilden. Bei neueren Sorten sind die Herzblätter von Natur aus nach innen gedreht, so dass der Kopf von selbst gedeckt wird und sich die aufwendige Handarbeit erübrigt.

Gelbe oder braune Flecken sind durch Sonneneinstrahlung nach der Ernte oder unsachgemässe Lagerung entstanden.

Schädlinge: Häufige Schaderreger sind Kohlweissling, Kohlfliege (Gemüsefliegennetze spannen), Kohlhernie (Pflanzen vernichten) und Blattläuse.

Tipp: Wurde der Blumenkohl nur wenig gedüngt und wenig mit Spritzmitteln behandelt, wird er zarter.  

Verwendung / Nährstoffe

Blumenkohl eignet sich nicht zum Lagern. Er hält sich am besten, wenn er ungewaschen als ganzer Kopf im Gemüsefach des Kühlschranks oder lichtgeschützt im kühlen Keller aufbewahrt wird. Die grünen Blätter sollten zuvor entfernt werden, weil sie dem Gemüse Feuchtigkeit entziehen. Bei zu langer Lagerung beginnt Blumenkohl zu riechen. Und: Blumenkohl ist ein ethylenempfindliches Gemüse, deshalb sollte er nicht gemeinsam mit Früchten gelagert werden, die viel Ethylen (Reifegas) absondern, wie Äpfel, Pfirsiche, Pflaumen.

Blumenkohl kann roh oder gekocht gegessen werden. Er ist leicht verdaulich und wie alle Kohlsorten hat Blumenkohl reichlich Vitamine und Mineralien, aber sehr wenige Kalorien. Er ist deshalb auch fester Bestandteil der Diät- und Krankenkost.

Zubereitung: Durch Zugabe von etwas Milch oder Zitronensaft ins Salzwasser bleibt er weiss – Zitronensaft mindert auch den Kohlgeruch . Vor der Verarbeitung sollte man den Kohl gut waschen. Um eventuell vorhandene «Mitbewohner» (Käfer) zu entfernen, legt man den Blumenkohl mit dem Strunk nach oben für ein paar Minuten in kaltes Salzwasser. Zum Garen lässt man die Blume ganz oder man zerteilt sie in Röschen. Wird er im Ganzen zubereitet, sollte der Strunk kreuzweise eingeschnitten werden, damit er gleichzeitig mit den Röschen gar wird.

Systematische Einordnung

Blumenkohl gehört zur Familie Cruciferae und heisst botanisch Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis (convar. bedeutet Convarietät, eine Gruppe sehr ähnlicher Sorten bzw. Varietäten) oder Botrytis-Gruppe von Brassica oleracea.

 

 Ergänzende Infos:


Der Blütenstand ist der essbare Teil des Blumenkohls. Seine Blume (Rose, Traube) entsteht aus Stauchung und Umformung der Hauptachse des Blütenstandes zu einer halbkugeligen geschlossenen Masse.


Vom Blumenkohl wird der Blütenstand gegessen, der sich zu einem gelblich weissen, aus vielen Röschen bestehenden Kopf entwickelt. Dieser wird von mehreren Blättern eingehüllt.


In Italien und Frankreich sind farbige, violette und grüne Blumenkohlsorten beliebt. Die weisse Farbe behält der Blumenkohl nur wenn er nicht der Sonne ausgesetzt ist.


Romanesco ist ein grüner Blumenkohl. Er wird auch «Minarettkohl» genannt. Der grüne Blumenkohl ist vitamin-, mineralstoff- und eiweissreicher als der weisse.

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)