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Die Pflanze des Monats April 2005:
Der Efeu

Efeu ist ein beliebter Kletterstrauch in Haus und Garten – eine immergrüne Holzpflanze, die mit Hilfe von Haftwurzeln klettert. Doch aufgepasst: Efeu gehört zu den giftigen Pflanzen. Wer die Beeren oder Blätter verzehrt, kann Magen-Darm-Beschwerden, scharlachartige Ausschläge an Beinen, im Gesicht und am Rücken bekommen. Die Pflanze kann gar Benommenheit, Schock und Atemstillstand hervorrufen. Und die Aufnahme grösserer Mengen führt unter Umständen gar zum Tod.

Allein schon beim Rückschnitt der Pflanze ist Vorsicht geboten, weshalb man Handschuhe tragen sollte: Der Saft der frischen Efeublätter kann schwere Hautausschläge (allergische Kontaktdermatitis) hervorrufen.

Beliebt ist Efeu vor allem deshlab, weil er Wände, die er bedeckt, vor den Zerstörungen der Verwitterung schützt. Stein- oder Ziegelwänden kann er nichts anhaben – es sei denn, es ist bereits eine Mauerspalte vorhanden, in die Adventivwurzeln hineinwachsen.

Efeu bildet während seiner Kletterphase zwei verschiedene Formen von Blättern: Die dunkelgrünen Laubblätter nicht blühender Zweige sind meist 3- bis 5-eckig gelappt und in der Regel weiss geadert. Die Blätter blühender Zweige zeigen hingegen eine ganzrandige, längliche Form. Die kleinen, gelblich-grünen oder weisslichen Blüten wachsen in halbkugeligen Dolden im Oktober/ November. Die Efeublüte ist eine äusserst wichtige Bienennahrung im Herbst, wenn vieles andere längst verblüht ist.

Efeu blüht erst, wenn er ein bestimmtes Alter erreicht hat – nämlich etwa ab dem 10. Lebensjahr.

Nach etwa zehn Jahren erreicht Efeu die Altersform, die an ganz eigenen Blättern zu erkennen ist. Sie sind dann nicht mehr gezackt, sondern gelappt. In dieser Form kann Efeu auch strauchartig kultiviert werden und nur in diesem Lebensabschnitt blüht er. Efeu kann übrigens 400 bis 500, vermutlich sogar bis zu 1000 Jahre alt werden.

Die Früchte des Efeu sind blauschwarze, etwa erbsengrosse Beeren, die im Frühjahr reifen.

http://www.solingen-internet.de/si-hgw/solingengruen2.htm



 Pflege und Aufzucht

Boden: Alle kultivierten Böden sind geeignet .
 
Verwendung: Efeu klettert an Hauswänden und Bäumen mit Haftwurzeln ganz von selbst. Sollte der Efeu nicht von selbst an der Wand haften, liegt dies nicht am Efeue, sondern am ungeeigneten Untergrund – in dies
em Fall graucht es Rankhilfen. Auch als Bodendecker ist Efeu geeignet.

Standort: Efeu liebt schattige bis halbschattige Standorte in luftfeuchtem, mildem Klima. Er wächst daher besonders gut in meernahen Gegenden Europas, in denen feuchte Meeresluft und ausgeglichene Temperaturen das Klima bestimmen.

Efeu stellt allerdings keine hohen Ansprüche. Die Pflanzen kommen sowohl mit warmen wie mit kalten, hellen wie dunklen Verhältnissen gut zurecht. Wer seinen Pflanzen aber einen optimalen Standort bieten möchte, sollte für 15 bis 18°C, viel Licht, jedoch keine direkte Sonne sorgen.

Schnitt: Damit sich die Pflanzen häufig verzweigen und buschig wachsen, sollte man regelmässig die Spitzen schneiden. Aber auch wenn die Pflanzen völlig aus der Form geraten sind, lassen sie sich problemlos zurück schneiden.

Der günstigste Zeitpunkt für das Schneiden ist vor dem Austrieb im Frühjahr (April).

Als Zimmerpflanze: Alle zwei bis drei Jahre sollte man Efeupflanzen in neue Töpfe mit 1 bis 2 Zentimeter grösserem Durchmesser umtopfen. Zwischenzeitlich genügt es, die oberste Erdschicht gegen neues Substrat auszutauschen.

Vermehrung: Efeu lässt sich leicht durch Ableger und Stecklinge vermehren. Für die Anzucht ritzt man einen langen Trieb ein und drückt die Schnittstelle in einen Topf, der neben die Mutterpflanze gestellt wird – mit einem Faden oder Ähnlichem beides miteinander verbinden. An der Schnittwunde bilden sich schnell Wurzeln, sofern man die Erde konstant feucht hält. Sobald das junge Pflänzchen mit neuem Wachstum reagiert, wird der Trieb durchtrennt und der so genannte Absenker dadurch von der Mutterpflanze gelöst.

 Geschichtliches:

Heimisch ist d ie Gattung ist in den gemässigten Zonen Eurasiens und in Nordafrika, man findet Efeu also in ganz Europa, vor allem in Wäldern, an Mauern, Felsen, Zäunen und als Zierpflanze.

Efeu gilt als eine der ältesten Kult- und Heilpflanzen überhaupt. Schon die alten Ägypter und Griechen verehrten ihn als Symbol der Unvergänglichkeit, Jugend und Kraft. Sowohl der griechische Gott des Weins „Dionysos“ wie auch „Osiris“, der altägyptische Gott des Totenreiches, wurde mit einem Efeukult vererht. Und die ersten Christen betteten ihre Toten auf immergrüne Efeublätter: Wer in Christo getauft sei, der sei unsterblich. Noch heute werden Grabstätten häufig mit Efeu bepflanzt.

Da der Efeu nicht bestehen kann, ohne sich an etwas anzuschmiegen, gilt er auch als Sinnbild der Freundschaft und Treue. So erhielt im alten Griechenland ein Brautpaar einen Efeuzweig als Symbol immer währender Treue.

 Efeu als Heilpflanze:

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird Efeu als Heilpflanze verwendet. Er enthält Gerbstoffe, Saponine (vor allem Hederin), organische Säuren und Jod. Alle Teile der Pflanze sind aber schwach giftig. Medizinisch verwendet werden nur die getrockneten Blätter nicht blühender Zweige. Die Wirkstoffe beeinflussen die Durchlässigkeit der Blutgefässe und somit auch die Herztätigkeit. Ausserdem besitzen sie eine schleimlösende und auf die Bronchien eine krampflösende Wirkung. Die Wirkstoffe von Efeu sind oft in den zu kaufenden Präparaten zur Behandlung von Entzündungen der Atemwege, Reiz- und krampfartigem Husten sowie von Lungenerkrankungen enthalten. In der Homöopathie wird Efeu bei Bronchialasthma, Gallenerkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion regelmässig eingesetzt.

 Mehr zum Efeu:

Systematische Einordnung

Efeu bildet die Gattung Hedera der Familie Araliaceae. Die Art Efeu wird wissenschaftlich als Hedera helix bezeichnet.

Arten/Sorten: Efeu (Hedera helix), Kanarischer Efeu (H. helix ssp. canariensis), Kaukasischer Efeu (H. colchica), in vielen Sorten mit unterschiedlichen Blatträndern und in vielen Grüntönen, auch weissbunte Sorten

Name: Der Name des Efeu wird auf das altgermanische "ewig" zurückgeführt; im Althochdeutschen deutet "ebha" auf den immergrünen Bestand.

 

 

 

 Ergänzende Infos:


Der Efeu ist ein immergrünes, kriechendes oder kletterndes Holzgewächs


Efeu an die Hauswand: Man hat selbst im Winter einen grünen Mantel um sein Haus, der die Fassade vor Witterungseinflüssen schützt. Im Sommer ist bildet er die idealeIsolation gegen Hitze. Bildquelle:GO!



Achtung giftig: Die Blätter, Stängel und Beeren des Efeus enthalten giftige Saponine, vor allem Hederin.


Die Palette der Efeublätter ist reichhaltig: Sie reicht von winzigen Blättchen bis hin zu Blättern mit 10 cm Durchmesser. Auch die Blattgestalt und die Blattfarbe ist unterschiedlich. Es existieren Sorten mit gekräuselten oder panaschierten Blättern und solche mit nur grünlaubige, andere mit farbigen Blättern.

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)