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Die Pflanze des Monats Juni:
Der Eucalyptus

Der schnell wachsende, bis zu sechzig Meter hohe Baum kommt nur in den subtropischen Regionen Australiens und Tasmaniens natürlich vor. Das Besondere am Eukalyptus ist sein silbrigblaues Laub, das die Eigenart besitzt, unterschiedliche Jugend- und Altersblätter auszubilden. Die Primärblätter junger Pflanzen sind kleiner, herz- bis eiförmig und blaugrün. Die Blätter stehen nicht der Sonne zugewandt, sondern richten sich durch Drehung des Blattstieles immer senkrecht zu ihr aus. Dadurch kommt Licht in die Krone. Als Kübelpflanzen haben die Eucalyptus-Arten den Nachteil, dass sie schnell wachsen und nach einigen Jahren leicht den Rahmen sprengen. Sie wünschen einen hellen Überwinterungsplatz, stellen aber sonst keine grossen Ansprüche.

Von den mehr als 500 bekannten Eukalyptusarten gehören einige neben den Mammutbäumen zu den am höchsten wachsenden Gehölzen überhaupt. darunter insbesondere eine Art, die im Englischen mountain ash (dies bedeutet Bergesche) genannt wird. In der Nähe von Melbourne wurde ein Exemplar mit 97 Meter Höhe vermessen, andere sollen über 100 Meter erreicht haben.

Sie bestimmen das Aussehen weiter Landstriche Australiens. Als wertvolle Nutzpflanzen findet man sie aber auch in vielen anderen warmen Gebieten der Erde. Da er grosse Wassermengen verbraucht, hat man ihn vor allem in Italien und anderen Mittelmeerregionen zur Trockenlegung von Sümpfen und damit zur Ausrottung der die Malaria übertragenden Stechmücken grossflächig und mit Erfolg angepflanzt. Andere Arten sind wegen ihrer faserigen, inneren Rinde oder als Bauholz geschätzt -Sie liefern ein besonders hartes Holz -, manche liefern wertvolle Harze, die als Adstringens, blutstillende Medikamente sowie zum Gerben und Färben verwendet werden können. Aus anderen Eukalyptusarten werden Balsame, Gerbstoffe, Öle, Farbstoffe, Teere und Säuren gewonnen.

Viele Arten bezeichnet man ihrer harzigen Absonderungen wegen als Gummibäume. Zu diesen zählt beispielsweise der Blaugummibaum und eine Cider Gum genannte Art, die zudem ein besonders wertvolles Holz liefert. Der Blaugummibaum ist auch unter dem Namen Fieberbaum bekannt.

Der klassische Eucalyptus, den man hin und wieder auch im Gartencenter finden kann, heisst Eucalyptus gunnii . Es ist ein schnellwachsender Baum mit rundlichen Jungblättern, die im Alter ( 4. bis 5. Jahr ) lanzettlich werden. Leider neigt diese Art bei unseren nährstoffreichen Böden zur Instabilität, daher ist ein regelmässiger Rückschnitt empfehlenswert.

Mehr zu den Arten: siehe www.tropengarten.de

Erde: Geeignet ist eine Mischung aus Kompost, Torf und Sand oder Einheitserde.

Düngen: Um die Wuchskraft nicht unnötig zu forcieren, sollte man sparsam düngen. Eine gelegentliche Gabe während der Sommermonate reicht aus.

Sorten: Am häufigsten werden Eucalyptus gunii, E. globulus, der Blaugummibaum, und der rot blühende E. ficifolia, seltener E. niphophila angeboten.

Winter: Eukalyptus braucht einen hellen und luftigen Überwinterungsplatz, dessen Temperaturen idealerweise zwischen zwei und zehn Grad liegen. Ab und zu muss gegossen werden, so dass die Erde nicht austrocknet, denn die immergrünen Gehölze behalten den Winter über ihr Laub.

Standort: Vom Frühjahr bis zum Herbst an einem warmen sonnigen Platz im Freien oder ausgepflanzt in einem hohen Glasanbau.

Giessen: An heissen Tagen muss täglich kräftig gewässert werden. Ein ausgetrockneter Wurzelballen kann irreparable Blattschädigungen nach sich ziehen. Die meisten Arten vertragen auf Dauer kein kalkhaltiges Leitungswasser.

Pflege: Die Kultur dieser Gehölze bereitet keine Schwierigkeiten. Von Krankheiten und Schädlingen bleiben sie weitgehend verschont.

Schnitt: Damit sie ihrem Kübel nicht davonwachsen, muss man die meisten Arten durch Schnitt klein halten. Der beste Zeitpunkt liegt im Frühjahr. Grössere Wunden müssen mit Lackbalsam verstrichen werden.

Vermehrung: Durch Aussaat während der Monate Januar und Februar.

 Medizinische Verwendung

Eucalyptusblätter enthalten ätherisches Öl mit 1,8-Cineol (Eucalyptol) als Hauptbestandteil, Flavonoide und Euglobale. Das ätherische Öl wirkt schleimlösend und erleichtert das Abhusten von Bronchialsekret, hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Pilzen und kühlend, was bei der Inhalation das Gefühl einer verbesserten Nasenatmung vermittelt. Zubereitungen aus den Eucalyptusblättern und –öl werden daher bei Erkältungskrankheiten wie Husten, Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen verwendet.

Im Tierversuch zeigte sich eine blutzuckersenkende und enzyminduzierende Wirkung, wobei die Bedeutung dieser Ergebnisse noch nicht klar ist.

Eucalyptusöl wird häufig auch Hustenbonbons und Erkältungsbädern sowie Zahncremes und Mundwässern zugesetzt.

Tee:
1 Teelöffel (etwa 2 g) getrocknete, zerkleinerte Eucalyptusblätter werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen, zugedeckt 10 bis 15 Minuten stehen gelassen und dann abgeseiht. Bis zu 3 mal täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. Zum Inhalieren werden die zerkleinerten Blätter mit heissem Wasser übergossen und die Dämpfe eingeatmet.

Eucalyptusöl:
Nicht unverdünnt einnehmen!
Mehrmals täglich 3 bis 6 Tropfen Eucalyptusöl in ein Glas warmes Wasser geben und einnehmen. Tagesdosis: 0.3 bis 0.6 g
Zum Inhalieren 2 bis 3 Tropfen in siedend heisses Wasser geben und die Dämpfe inhalieren.

 Systematische Einordnung

Eukalyptus bildet die Gattung Eucalyptus aus der Familie Myrtaceae. Die so genannte Bergesche heisst botanisch Eucalyptus regnans, der Blaugummi- oder Fieberbaum Eucalyptus globulus und die Cider Gum genannte Art Eucalyptus gunnii.

 Ergänzende Infos:


 Eucalyptus pauciflora :
Dieser Eukalyptusbaum wächst am Mount Spectacular in Victoria (Australien).


Eukalyptus ist in Australien weit verbreitet. Die Bäume liefern wertvolles Holz, sie enthalten zudem etherische Öle.


 
Koalas
kommen nur in den Eukalyptuswäldern Ostaustraliens vor. Sie sind häufig in den hohen Eukalyptusbäumen zu finden, wo sie Blätter und Blüten bestimmter Baumarten fressen. Die trägen Tiere bleiben oft mehrere Tage im selben Baum Koalas sind meist dämmerungs- und nachtaktiv. Sie schlafen eingerollt in den Zweigen von Bäumen, indem sie die Zweige mit ihren Füssen festhalten. Sie lockern nicht einmal ihren Griff, wenn sie durch Schüsse tödlich verwundet werden. Früher wurden Koalas wegen ihres weichen, dicken Pelzes getötet; heute sind sie in Australien gesetzlich streng geschützt.