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Die Pflanze des Monats Mai:
Der Hibiscus

Die Heimat des Hibiscus ist China, Südostasien sowie die polynesischen Inseln. Auf den Südseeinseln ist er wohl von Hawaii am besten bekannt – daher auch sein Name «Hawaiiblume». Der Saft der Hibiscusblüte diente in alten Kulturen unter anderem zum Färben von Augenbrauen und Schuhen. Auch für rituelle Zwecke wurde er benutzt, besonders von den Hawaii–Mädchen, die sich eine Blüte ins Haar steckten, wenn sie «noch zu haben» waren.

Die Blüten sind durch einen fünffach gezähnten Kelch gekennzeichnet, der von einer Reihe farbiger, direkt darunter wachsender Hochblätter umgeben wird, so dass der Eindruck eines doppelten Blütenkelches entsteht. Die grossen, auffälligen Blüten besitzen fünf Blütenblätter, einen Stiel verwachsener Staubblätter mit nierenförmigen Staubbeuteln und mehreren Stempeln.

Der Roseneibisch ist der wohl meist verbreitete Zierstrauch der Tropen und Subtropen. Es gibt ihn in unzähligen Sorten, einfach oder gefüllt, weiss, gelb, rosa oder rot blühend. Dabei handelt es sich um Hybriden, von denen manche einen Blütendurchmesser von bis zu 25 Zentimetern erreichen. Im Kübel wird der Hibiscus ein bis zwei Meter gross. Wer sich ihn als kleine Topfpflanze kauft, muss allerdings Geduld mitbringen, denn diese Exemplare wurden mit Stauchemittel behandelt, deren Wirkung sich erst nach einigen Jahren verliert.

 Arten- und Sortenvielfalt

Der Hibiscus gehört zur Familie der Malvengewächse. Es gibt 250 bis 300 verschiedene Hibiscus-Arten, die in allen warmen Ländern der Erde verbreitet sind. Der Chinesische Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) – urprünglich nur in China anzutreffen – trifft man heute überall in den Tropen als Gartenpflanze an. Allein auf Hawaii, wo er die Nationalblume darstellt, soll es mehr als 2000 Sorten geben.

Hibiscus rosa-sinensis ist ein bis zu neun Meter hoch werdender Strauch, der auch gern als Hochstamm gezogen wird und immens grosse, prächtige Blüten bildet. Die Blätter sind glänzend dunkelgrün, elliptisch mit gezähmtem Rand und zwischen 5 und 10 cm lang. Die in der Wildform rosaroten Blüten, die einzeln den vordersten Blattachseln entspringen, haben einen Durchmesser von ungefähr 10 cm und besitzen eine auffallend lange und dekorative Staubblattsäule. Kultursorten sind auch mit weissen, gelben, orangen, roten und zweifarbigen Blüten erhältlich. Bei guter Pflege blüht Hibiscus bei Zimmerkultur in Schüben das ganze Jahr über. Als Zimmerpflanze wird Hibiscus meistens mit einer Höhe von ca. 30 cm verkauft.

Der Hibiscus syriacus (Straucheibisch) ist auch unter mitteleuropäischen Bedingungen winterhart und kann daher frei im Garten ausgepflanzt werden. Hibiscus syriacus ist ein hoher, asiatischer Strauch; seine Zuchtsorten haben offene, glockenförmige Blüten in verschiedenen Farben – von weiss über gelb bis rosa, rot und lila.

Der Sumpfeibisch ( Hibiscus moscheutos) ist ein hohes ganzjähriges Kraut mit eiförmigen Blättern und weissroten Blüten; er wächst in Salzmarschen der östlichen Vereinigten Staaten.

 Heilkraft und Nutzen

Viele Arten haben wirtschaftlichen Nutzen: So nutzt man zum Beispiel ihre Fasern oder ihr Holz, das in der Möbelherstellung Verwendung findet.

Die Hibiscus Blüten - zu feinem Puder verarbeitet - hilft angeblich gegen Haarausfall, Schuppen, Spliss und viele andere Haarproblem. Auch soll Hibiscus Gel erfolgreich dem Ergrauungsprozess entgegen wirken.


 Pflege und Vermehrung:

Wasser: Der Wasserbedarf von Hibiscus ist relativ hoch. Jedoch muss man dafür Sorge tragen, dass im Übertopf kein Wasser stehenbleibt. Ansonsten sterben die Wurzeln ab, wobei die Blätter erst gelb werden und dann vertrocknen (wie bei zu wenig Wasser). Der Wurzelballen sollte nie austrocknen.

Standort: Hibiscus benötigt einen hellen Standort. Auch Halbschatten wird notfalls toleriert. Pralle Sonne um die Mittagszeit verträgt der Eibisch jedoch nur schlecht. Hibiskus steht am liebsten wind- und regengeschützt. Die Temperatur sollte nachts nicht unter 8 °C fallen. Standortwechsel vermeiden, da sonst viele Blütenknospen abfallen.

Temperatur: Eine ganzjährige Kultur bei Zimmertemperatur ist möglich, aber auch eine

Überwinterung: Hell bei 12 - 15 °C; im Zimmer oder Wintergarten bei bis zu 20 °C.

Erde: Einheitserde oder Torfkultursubstrat.

Düngung: Während der Wachstumsphase – von April bis September – wöchentlich düngen, im Winter monatlich.

Schneiden:
Damit die Krone kompakt bleibt, kürzt man den Haupttrieb jedes Jahr im Mai oder Oktober um maximal die Hälfte ein.

Vermehrung: Üblicherweise durch Stecklinge, die normalerweise gut wurzeln. Die Bodentemperatur sollte bei 22 Grad liegen. Eine Vermehrung über Samen ist jedoch ebenso möglich.

Sonstiges: Die im Handel erhältlichen Topfpflanzen sind üblicherweise mit Wuchhemmern behandelt, damit sie klein bleiben und buschig wachsen. Die Wirkung dieser Wuchshemmer lässt nach einem halben bis ganzen Jahr nach, so dass Hibiscus rosa-sinensis bei guter Düngung dann kräftig in die Höhe schiesst. Dies kann man durch Anwendung von Wuchshemmern (nicht empfohlen, da im Handel nur sehr schwer erhältlich) oder aber regelmässigen Schnitt verhindern. Hierbei schneidet man idealerweise am Ende einer Blühphase mit einer scharfen Gartenschere bis ins alte Holz zurück.


 Systematische Einordnung

Die Gattung Hibiscus gehört zur Familie Malvaceae. Chinesischer Roseneibisch heisst Hibiscus rosa-sinensis, Sumpfeibisch trägt den wissenschaftlichen Namen Hibiscus moscheutos.


 
Roseneibisch oder Hibiscus gedeiht am besten an sonnigen Standorten auf fruchtbaren, gut entwässerten Böden.


 
Der Chinesischen Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) stellt in Hawai die Nationalblume dar.