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Die Pflanze des Monats Juni 2000: der Löwenzahn - die Pusteblume

Der Löwenzahn ist eine von vielen Arten, die zur Familie der Korbblütler gehören. Sie kommen in den gemässigten Breiten der Nordhalbkugel weltweit vor, einige wenige gibt es auch in Südamerika.

Die bekannteste Art ist der Gemeine Löwenzahn. Er ist mehrjährig, besitzt eine lange Pfahlwurzel und tief eingeschnittene, längliche, in Rosetten angeordnete Blätter. Die leuchtend gelben Blütenköpfchen bestehen nur aus Zungenblüten und stehen am Ende des hohlen Stängels. Zur Fruchtzeit bilden sich die von einem fallschirmartigen, so genannten Pappus gekrönten Samen, die als Pusteblumen bekannt sind. In den Pflanzenteilen ist ein klebriger, weisser Milchsaft enthalten.

Die Wurzel des Gemeinen Löwenzahns beinhaltet eine als Abführmittel verwendbare Substanz. Sie wird ausserdem gemahlen und geröstet und dient zum Strecken von Kaffee oder als Kaffee-Ersatz. Die jungen Blätter können als Salat und in Suppen verwendet werden. Gelegentlich nutzt man die Blüten bei der Weinproduktion und zur Herstellung von Sirup. In fast allen gemässigten Gebieten ist der Gemeine Löwenzahn als hartnäckiges Unkraut verbreitet.

Deutlich seltener als der Gemeine Löwenzahn ist der Rotfrüchtige Löwenzahn, der insgesamt dem Gemeinen zwar ähnelt, aber rötliche Samen und einen dunkleren Pappus besitzt.

Eine der wenigen Arten, die auch angebaut werden, ist der in Kasachstan beheimatete Koksaghyz, dessen Milchsaft zur Gewinnung von Latex eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung hat.

 Systematische Einordnung:

Löwenzahn bildet die Gattung Taraxacum aus der Familie Compositae. Der Gemeine Löwenzahn heisst botanisch Taraxacum officinale, der Rotfrüchtige Löwenzahn wird als Taraxacum erythrospermum und der Koksaghyz als Taraxacum kok-saghyz bezeichnet.

 Korbblütler:

Die Familie der Korbblütler, ist eine der grössten von Blütenpflanzen mit mehr als 20 000 Arten. Der Name ist von der Art abgeleitet, wie die Blüten zu Blütenköpfchen angeordnet sind und somit wie eine einzige Blüte erscheinen. Mit Ausnahme der antarktischen Region, wo nur zwei Gräserarten als Blütenpflanzen vorkommen, sind Korbblütler weltweit vertreten. Insbesondere haben sich die Korbblütler an das Leben in semiariden Bereichen der tropischen und subtropischen Zonen angepasst, aber auch in der arktischen und alpinen Tundra und in den gemässigten Zonen findet man zahlreiche Arten. Nur im tropischen Regenwald sind sie spärlich vertreten.

Obwohl Korbblütler etwa zehn Prozent aller blühenden Pflanzen ausmachen, ist ihre wirtschaftliche Bedeutung gering. Ausser dem Kopfsalat, der ein wichtiges Gemüse darstellt, werden Artischocken, Endivien, Schwarzwurzeln, Chicorée und Estragon angebaut. Sonnenblumen und Saflor liefern wichtige pflanzliche Öle, andere Arten wie der Guayulestrauch werden auf ihre Verwendbarkeit als Quelle pflanzlicher Gummi geprüft.

Die Pollen krautiger Pflanzen wie Disteln, Spitzkletten und Ambrosien können eine Rolle bei der Auslösung von Heuschnupfen spielen.

Als Gartenpflanzen sind unter anderem folgende Arten beliebt: Studentenblumen, Dahlien, Zinnien, Gänseblümchen, Schmuckkörbchen, Chrysanthemen und Astern.

 


 
Löwenzahnblüten sind aus vielen Einzelblüten zusammengesetzt. Die Blätter können als Salat zubereitet werden, wenn man sie zeitig im Frühjahr sammelt, bevor sie bitter werden.


 Huflattich gehört zu den am frühesten blühenden Pflanzen Mitteleuropas. Er gedeiht häufig auf staunassen, lehmigen Böden. Sein deutscher Name bezieht sich auf die ungefähre Hufeisenfom der Blätter, sein wissenschaftlicher Gattungsname Tussilago auf die Verwendung der Blätter als Hustenmittel (lateinisch tussis: Husten).


 Das Doppeltgefiederte Schmuckkörbchen ist ein aus Mexiko stammender Korbblütler. Für die Gattung Cosmos sind fein zerschlitzte Blätter und langgestielte Blütenköpfe charakteristisch.


 Die Samtblumen (auch: Tagetes oder Studentenblumen) sind im trockenen Hochland von Mexiko beheimatet. Schon im 16. Jahrhundert gelangten mehrere Samtblumenarten als Zierpflanzen nach Europa. Hier abgebildet ist die Hybride ,Granada'.


 Asternblüten. Abgesehen von den oftmals gelben Röhrenblüten können auch die Zungenblüten der Astern gelb gefärbt sein. Zur Gattung Aster gehören über 500 Arten.


 Die Astern gehören zu den Korbblütengewächsen (Photo: Aster novae-angliae Hybride 'Alma Potschke') und sind dankbare Balkon- und Gartenpflanzen.