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Die Pflanze des Monats Dezember 2007: Winterjasmin

Wer mitten im Winter bei Eis und Schnee auf einen mit vielen gelben Blüten versehenen Strauch trifft, vermutet wohl den Klimawandel als Ursache für ein verfrühtes Aufblühen der Natur. Doch es handelt sich bei der Pflanze um den Winterjasmin, der immer von Januar bis April blüht – bei sehr milden Temperaturen gar schon vor Weihnachten.

Da fragt sich wohl manch einer, welchen Sinn das Blühen im Winter hat: Die Blüten sollten doch Insekten anlocken, die sie bestäuben. Dies ist schliesslich der Grund, weshalb Pflanzen in den warmen Monaten des Jahres blühen. Sind Winterblüher also eine sinnlose Laune der Natur? Keineswegs, denn es gibt Pflanzen, die nicht auf Pollen übertragende Bienen angewiesen sind, sondern vom Wind bestäubt werden oder sich über die Zwiebeln im Boden vermehren. Die Zwiebeln teilen sich, sobald die Pflanze ausgeblüht hat. Es gibt aber auch Arten, die Um stand ausnutzen, ass es neben ihnen praktisch keine anderen blühenden Gewächse mehr gibt. Da sie fast konkurrenzlos blühen, können sich die Pflanzen sehr sicher sein, dass sich die wenigen überlebenden Insekten in der Luft auf sie stürzen werden.

Und schliesslich ein dritter Grund, der auf unseren Winterjasmin zutrifft: warum manche Pflanzen erst gegen Ende des Jahres zu voller Blüte heranreifen: Oftmals kommen Pflanzen, die im Winter blühen, ursprünglich aus anderen Gegenden, wo es zwischen Dezember und März nicht so kalt wie bei uns. Da sie ihren Blührhythmus nicht ändern, gehen die Blüten eben im Winter bei uns auf.

Der Winterjasmin stammt ursprünglich aus China. Er wächst dort in Dickichten, an Hängen und in Schluchten in Höhenlagen zwischen 800 und 4500 über Meer. 1844 gelangte er auch nach Europa und wurde fortan – wie schon im alten China – wegen seiner Winterpracht als Zierpflanze kultiviert. Heute ist er in den meisten Parks anzutreffen.

Der Strauch kann auch als Kletterpflanze oder überhängend zur Begrünung von Fassaden verwendet werden – er zählt zu den Spreizklimmern. Dies bedeutet, dass er über eine passivere Klettertechnik verfügt als die Ranker, Schlinger und Haftwurzelkletterer: Die Spreizklimmer verhaken ihre Triebe im Geäst von Sträuchern und Büschen. Das Aufwärtsstreben ist deshlab nicht so stark entwickelt wie bei den «echten» Kletterern.

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Standort / Pflege

Winterjasmin blüht am schönsten, wenn er sonnig oder halbschattig steht – also genügen Licht bekommt.  Die Erde sollte durchlässiger, neutral bis stark alkalisch sein; nasse und saure Böden verträgt er schlecht. Auch sollte man die Pflanze vor heftigen kalten Ostwinden etwa schützen. Infolge von starken Fröste im Januar können die Blüten zwar in Mitleidenschaft gezogen werden, im Februar und März, je nach Witterung, erscheinen dann aber neue Blüten.

Winterjasmin kann auch im Kübel gehalten werden.

Als Kletterpflanze braucht der Winterjasmin ein Gerüst, andere Sträucher, Mauern oder Geländer zum Hochwachsen. Wenn man ihn nicht stützt, hängt er durch die dünnen, überhängenden Zweige bald traurig durch.

Pflege: Im Frühling düngen und bei Trockenheit wässern. Ältere Sträucher verjüngt man alle paar Jahre mit einem leichten Rückschnitt. Da Winterjasmin am vorjährigen Holz blüht, schneidet man ihn – um sich nicht des schönen Blütenanblicks vorzeitig zu berauben – erst nach der Blüte zurück. Wenn man die Triebe im Sommer etwas entspitzt, regt man das Wachstum zusätzlich an.

Vermehrung: Winterjasmin lässt sich durch Stecklinge ausgesprochen leicht vermehren. Oft bilden am Boden liegende Triebe Wurzeln, die man allerdings abtrennen sollte, um ein all zu starkes Wuchern zu verhindern.

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Systematische Einordnung

Jasmin bildet die Gattung Jasminum aus der Familie Oleaceae. Der Echte Jasmin trägt den botanischen Namen Jasminum officinale. Seine grossblütige Form heisst Jasminum officinale f. grandiflorum, teilweise wird sie auch als eigene Art aufgefasst und heisst dann Jasminum grandiflorum. Der Arabische Jasmin trägt den Namen Jasminum sambac, der Winterjasmin die Bezeichnung Jasminum nudiflorum. Den weissblühenden, als Falschen Jasmin bezeichneten Pfeifenstrauch nennt man Philadelphus coronarius. Die Gattung Gelsemium gehört zur Familie Loganiaceae. Der Carolina- oder Gelbe Jasmin heisst Gelsemium sempervirens.

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Weblinks/Quellen:


Ergänzende Infos


Legende
Winterjasmin
ist ein sommergrüner, breitwüchsiger Strauch, der etwa 2 Metern hoch wird (mit Kletterhilfe auch bis zu 5 Meter). Er eignet sich zur Begrünung von  kleinen Böschungen, Zäunen, Mauern und Hauswänden, zum Beranken einer Pergola, als Sichtschutz, als Solitärgehölz und sogar als Bodendecker.

Dem Winterjasmin sehr ähnlich sieht die Forsythie und beide werden oft miteinander verwechselt. Doch Forsythien blühen in der Regel nie vor Anfang März.

Mit den duftenden, weiss blühenden Jasminsträuchern ist der Jasmin indes nicht verwandt ist. 


Legende Winterjasmin, auch Nacktblütiger Jasmin genannt, gehört zur Pflanzengattung Jasminum in der Familie der Ölgewächse.  

Die Pflanze ist laubabwerfend, wirkt aber wegen der Grünfärbung ihrer jungen Triebe wie ein immergrüner Strauch.


Legende Die Blüten erscheinen in den Wintermonaten vor dem Blattaustrieb und stehen einzeln und achselständig an den kahlen, vorjährigen Zweigen Auf diese Eigenschaft weist das Epitheton hin (nudiflorum = nacktblütig).

Die Blüten, sie sind übrigens geruchlos, erscheinen immer an den vorjährigen Trieben.


Legende
Die glänzend Laubblätter sind gegenständig und dreiteilig gefiedert.

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Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)