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Gastkolumne: Balkonias Urwaldtipps
Februar 2007

Anfang Text Kolumne Die Sprache verändert sich ja Gott sei Dank. Balkonia stellt sich vor, wie das wäre, wenn ich von Goethe oder einem anderen aus dieser Urzeit angebaggert würde. «Meine holde, schöne, allerschönste Balkonia». Der Dichter vor mir auf den Knien, vielleicht mit einem Vanillestängel in der Hand. Ich glaub mir würde es übel. Da machen es sich die heutigen taffigen jungen Männer einfacher. Die sagen so eine Art «Okay», das gilt eigentlich für Zustimmung, Genehmigung und so. Vor allem für so! Es gilt für praktisch alles. Es heisst auch nicht mehr Okay, sondern so irgendwie «okeiyie».

Balkonias hatten Besuch von unserem Nachbarn. Ein doll gut aussehender junger Mann mit einer gut gehenden Firma. War echt gemütlich. Hier die Kommunikation:

Balkonia: «Hallo Micki, willst Du was zu trinken?»
Micki: «Okeiyi»
Balkonia: «Schönes warmes Wetter heute.»
Micki: «Okeii»
Kaspar: «Schau, unser Katzen kommen.»
Micki: «Okeiyii»

So ging das eine Stunde, Balkonia und Kaspar hatten etwas Mitleid mit dem Irren, ist ja eine ziemlich Behinderung , wenn jemand nur noch Okay sagen kann, statt sich auf eine Art zu formulieren.

Balkonias Schwester Vera kam von einem Neujahrsessen vom «Beobachter» zurück. Total erschüttert. Was immer sie sagte, die Antwort war «okeiy», das gilt heute glaub als: «Ich hab Dir zugehört», na immerhin.

So, und jetzt ist wieder Fasnacht angesagt, Okay, die Plaketten haben Balkonias gekauft, eine von den Offiziellen, eine von den Künstlern, beide sind in diesem Jahr OK.

Balkonias wünschen allen eine schöne Fasnacht, verkleidet Euch nicht allzu blöde, Pappnasen sind total out und redet nicht zuviel. Okay genügt.EndeText  Kolumne

Bis bald, Eure Balkonia